Historie

Der Gründer

gruenderRICHARD von Greiffenklau zu Vollrads, Erzbischof von Trier, *1467 auf Burg Vollrads bei Winkel (Rheingau),+ 13. März 1531 auf Schloss Ottenstein bei Wittlich. – Richard war der vierte Sohn des rheingauischen Viztums Johann v. Greiffenklau und der Klara von Ratsamhausen. Schon früh wurde er für den geistlichen Stand bestimmt und 1482 Domizellar (Anwärter auf ein Kanonikat) des Trierer Domkapitels.

Nachdem er im Jahre 1487 Domkapitular geworden war, erhielt er am 14.04.1488 Urlaub für mehrjährige Studien in Paris. 1503 ist er als Domkantor in Trier nachgewiesen; außerdem bekleidete er ein Kanonikat in Mainz. Am 15. Mai 1511 wurde Richard zum Erzbischof von Trier gewählt und am 30. Mai 1512 konsekriert, nachdem am 26. April 1512 der Domherr Jakob v. Eltz die Bestätigungsbulle von Papst Julius II. und das Pallium überbracht hatte.

In Reichsangelegenheiten war Richard überaus geschäftig und rührig; er nahm regelmäßig und persönlich an den Reichstagen teil. Als Anhänger von Franz I. und Empfänger stattlicher Bestechungsgelder versuchte er vergeblich, diesem beim Wahlakt in Frankfurt 1519 die deutsche Krone zu verschaffen. Zum schließlich gewählten Kaiser Karl V. hat er dann versucht, in ein erträgliches Verhältnis zu geraten, was auch glückte, wenngleich er die Beziehungen zu Franz I. nicht aufgab.

1515 begann er mit der Reform des Gerichtswesens im Erzstift, indem das Land- und Lehnsrecht kodifiziert und wie das Prozessverfahren an das neue römische Recht angeglichen wurde. Energisch trieb er die durch die Bursfelder Kongregation begonnene Reform der Benediktiner-Klöster voran, was ihm mancherlei Ungemach bis hin zu kriegerischer Gewalt eintrug. Die des Landes vertriebenen Juden ließ er wieder zurückkehren. 1512 ließ Richard auf Wunsch des Kaisers Maximilian den Heiligen Rock für 23 Tage ausstellen und eröffnete damit die Möglichkeit neuer Formen der Volksreligiosität für die trierischen Lande. Auf dem Reichstag zu Worms hat Richard in verschiedenen Gesprächen vergeblich versucht, Martin Luther zur Unterwerfung und zu einem Kompromiss zu bewegen. Nach dem Bericht des päpstlichen Nuntius Alexander habe er Luther, »wenn er aus Furcht vor Todesdrohungen seiner Anhänger sich weigere zu widerrufen, ein schönes Priorat bei einer seiner Burgen und zunächst einen Platz an seinem Tische und in seinem Rate und damit den Schutz auch des Kaisers und die Gunst des Papstes angeboten.« Luther wies jedoch das Angebot zurück.

Nach der Rückkehr in das von der Reformation weitgehend unberührte Trierer Erzstift hatte sich Richard mit Franz von Sickingen auseinanderzusetzen. Er war ins Visier dieses Raubritters geraten, weil er bei der Kaiserwahl zunächst gegen Habsburg gestanden und dann auf dem Wormser Reichstag gegen Luther opponiert hatte. Vergeblich versuchte Sickingen im September 1522, die Stadt Trier einzunehmen, nachdem er mehrere Burgen und Ortschaften gebrandschatzt hatte. Richard benutzte die Belagerung von Trier, um gegen die mächtige Reichsabtei St. Maximin vorzugehen. Unter dem Vorwand, die Abtei dürfe nicht in die Hände der Feinde fallen, ließ er sie zerstören. Sickingen ließ er verfolgen und stand am 02.05.1523 zusammen mit dem Kurfürsten von der Pfalz und dem hessischen Landgrafen an seinem Sterbelager auf Burg Landstuhl. 1527 wurde Richard zum kaiserlichen Rat ernannt.

Am Reichstag zu Regensburg 1527 nahm er nicht teil, wohl aber am Reichstag zu Speyer 1529. Auf dem Reichstag zu Augsburg 1530 ließ er sich durch den Trierer Dompropst Johann v. Metzenhausen, seinen Nachfolger als Erzbischof von Trier, vertreten. Der seit Balduin von Luxemburg wohl bedeutendste Trierer Erzbischof fand seine letzte Ruhestätte im Trierer Dom.

Geschichte

752 findet das erste Königsschießen statt. Schützenkönig wird der Freiherr von Hohenfeld. Er stiftete der Gesellschaft einen meisterhaft gearbeiteten silbernen Vogel mit Goldschildchen. Diese Kostbarkeit wird heute noch von dem jeweiligen Schützenkönig getragen.
Weitere Schützenkönige stifteten der Gesellschaft wertvolle Silberschilde. Auch der Kurfürst Clemens Wenzeslaus, der dreimal die Königswürde errang, war sehr spendabel, so erließ den Schützen alle Schulden und stiftete ihr das heute noch vorhandene wertvollste Silberschild.
SchuetzenadlerSchuetzenschild
Unser Schützenadler
Geschaffen von Baltasar Krapper, Koblenz, 1752, Silber

Das wertvollste Schützenschild der Bruderschaft
Geschaffen von Niclas Willmars,Koblenz, 1768, Silber, teilweise vergoldet

Unsere Schützenbruderschaft ist eine der ältesten Bruderschaften in der Region. 1520 durch den Trierer Kurfürsten Richard von Greiffenclau gegründet, kann sie auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Von der Gründung bis ins Jahr 1614 sind aus dem in diesem Zeitraum geführten Bruderschaftsbuch nur einige wenige Informationen über das Bruderschaftsleben erhalten.

Im Jahre 1645 wird aus der „Marianischen Bruderschaft“ eine St. Sebastianus Schützenbruderschaft. Knapp 30 Jahre später wird die Bruderschaft eine Schützenkompanie. Der damalige Kurfürst von Orsbeck war ein großer Förderer der Bruderschaft. Er wies ihr für ihre Schießübungen den noch heute benutzten Platz an. Eine Schwester des Kurfürsten ließ der Schützenkompanie ein „Schießhaus“ erbauen.

1709 wird auf Weisung des Kurfürsten die Bruderschaft zur Schützengesellschaft ernannt und erhält ihre ersten Statuten. Unter dem damaligen Kurfürsten von Schönborn nahmen der Hof, die Damen und die bessere Gesellschaft an Schießübungen und Festen teil.
1792 verteidigen die Schützen des „Thal“ die Festung Ehrenbreitstein, die von Truppen entblößt war, vor einem Überfall der Franzosen. Zum Dank für diese Tat erteilte der Kurfürst den Angehörigen der Gesellschaft „Brückenfreiheit“.

Von 1807 – 1809 gab es einen langen Streit zwischen der „Bürgerkompanie Coblenz“ und der „Schützenkompanie“ im Thal, wer von beiden das Allerheiligste bei Umzügen ( Fronleichnam u. a. ) begleiten und schützen solle. Dieser Streit dauerte zwei volle Jahre und endete nach vielen Briefen zwischen den fürstlichen Ämtern in Lahnstein und Ehrenbreitstein mit einem salomonischen Urteil: „Jeder – abwechselnd“!

Am 29. Oktober 1811 schenkte der Herzog von Nassau der Schützengesellschaft die sogenannte „Cameral Weihers Wiese“ den heutigen Schützenplatz.

Im Jahre 1845 verleiht der König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen der Gesellschaft eine kleine Huldigungsmedaille, welche seitdem von dem Schützenhauptmann bei allen festlichen Anlässen getragen wird.

Als im Jahre 1848 die Ideen der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit bei dem ganzen deutschen Volke lebhaften Widerhall fanden, glaubten auch die Schützenvereine der Brüderlichkeit besonderen Ausdruck verleihen zu müssen. Die Ehrenbreitsteiner Schützengesellschaft nahm als älteste der Gesellschaften das Recht für sich in Anspruch, ihre Nachbargesellschaften zu sich einzuladen und das sogenannte „Verbrüderungsfest“ feierlich zu begehen.

1851 verlegte der damalige Prinz von Preußen, der spätere Kaiser Wilhelm I, seine Hofhaltung nach Koblenz. In seiner Gemahlin, der Prinzessin von Preußen, fand die Schützengesellschaft eine große Gönnerin. Sie beehrte, wenn sie in Koblenz war, am Schützenfest – Montag die Schützen mit ihrem Besuch.

1886 besucht die damalige Kaiserin Augusta das Schützenfest in Ehrenbreitstein.

1909 feierte die Schützengesellschaft das 200- jährige Jubiläum mit einem sehr aufwendigen Fest. Der König von Preußen, Wilhelm der II., stiftet zu diesem Anlaß einen goldenen Adler, der heute noch von dem jeweiligen Schützenkönig an schwarz – weißem Band getragen wird.

Im Jahre 1910 gab es eine einschneidende Maßnahme: Der Verkaufspreis für ein Glas Bier wurde von 10 auf 12 Pfennige heraufgesetzt.

Von 1914 – 1920 ruhte auf Beschluß des Vorstandes der Betrieb auf dem Schützenplatz, wegen des 1. Weltkrieges. Die französische Besatzungsmacht erlaubt erstmals im Jahre 1926 zum Schützenfest mit Feuerwaffen zu schießen. 1931 wird die Jungschützenabteilung gegründet. Im Jahre 1933 kommt das Gespenst der „Gleichschaltung“ auch auf unsere Schützengesellschaft zu. Die Nationalsozialisten lösten nach ihrer Machtübernahme alle Vereine und Clubs auf und überführten sie in ähnlich klingende nationalsozialistische Organisationen.

Unter den Ereignissen des „Totalen Krieges“ bricht das Vereinsleben zusammen. Die letzten bisher noch nicht eingezogenen Mitglieder werden an den Westwall verpflichtet. Am 1. März 1944 wird der Schützenplatz durch einen Bombenangriff stark in Mitleidenschaft gezogen. Durch die Folgen der Kriegswirren konnte erst im April 1949 das erste Schützengebot nach dem Kriege stattfinden. Bereits 1957 wird der neuerbaute Gesellschaftsraum eingeweiht.
1960 wird die 440 Jahrfeier begangen. Schützenkönig wird „Seine königliche Hoheit Prinz Emmanuel, Herzog von Sachsen, Marktgraf zu Meißen“.
koenigSchützenkönig 1960 Prinz Maria Emanuel, Herzog zu Sachsen, Markgraf von Meißen

Vieles verändert sich in den folgenden Jahren auf dem Schützenplatz im „Thal“. In den Jahren 1969 – 1972 wird ein Großkaliberstand und Luftgewehrstände in Eigenarbeit erbaut und 1975 erfolgt zum erstenmal ein „Bürgerschießen“. 1978 dann jedoch fast das „Aus“ für die Schützenbruderschaft. Alle Schießstände wurden gemäß polizeilicher Verfügung gesperrt, da sie nicht mehr den neuen verschärften Sicherheitsbestimmungen entsprachen. Man entschloß sich, eine völlig neue Schießanlage zu bauen. Bis zur Fertigstellung der neuen Anlage wurde der Königsvogel mit der Armbrust geschossen.Schuetzenhalle

1984 war es dann soweit. Der damalige Präses Pater Gundekar weiht die neu errichtete Anlage ein. In zweijähriger Bauzeit schufen die Schützenbrüder in vielen Arbeitsstunden den mit Landes- und Kommunalmitteln finanzierten Neubau. Zu den Baukosten in Höhe von ca. 780.000,– DM musste die Schützenbruderschaft einen Eigenanteil von einem drittel selbst finanzieren. Mit dieser modernen Anlage wurde die Voraussetzung für das gesellschaftliche und schießsportliche Leben der Bruderschaft für die nächsten Jahrzehnte geschaffen.

Unsere Schützenbruderschaft gehört dem Zentralverband der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften in Köln e. V. und dem Rheinischen Schützenbund Düsseldorf an. Innerhalb der Bruderschaft sind verschiedene Abteilungen organisiert.

Die Jungschützen, die Pistolenschützen, die KK- und Luftgewehrschützen, die Damenriege und die Senioren nehmen an den regelmäßigen Wettbewerben und Meisterschaften teil. Auf unseren verschiedenen Schießständen ist der Gebrauch von Luftgewehr und -pistole, Kleinkalibergewehr und – pistole und großkalibrigen Waffen möglich. Zu den Schützen in Gailnau bei Rothenburg o. d. Tauber, in Schwangau bei Füssen, in Mönchengladbach und Göttingen unterhält die Bruderschaft, neben den Verbindungen zu den Bruderschaften und Gesellschaften unserer Region, besondere freundschaftliche Beziehungen. Das rege gesellschaftliche Leben in der Bruderschaft findet seine Höhepunkte in der Beteiligung an den Fronleichnamsfeierlichkeiten, dem Schützenfest, dem großem Königsball, der Herbstwanderung und der Jahresabschlußfeier.

Schutzpatron

 

sebastiaan-cano„Sebastian war nach dem Zeugnis des Ambrosius Mailänder, möglicherweise aber auch in Narbonne geboren, so eine Legende im Umfeld eines Sebastiangrabes in Rom. Danach war er Hauptmann der Prätorianergarde am kaiserlichen Hof Diokletians, der dort aber ungeachtet des Verbotes seinen christlichen Glauben weiter bekannte und viele zum Christentum bekehrte. Seine Stellung erlaubte ihm, seinen christlichen Glaubensgenossen in den Gefängnissen Roms beizustehen, ihnen Mut zuzusprechen und immer weitere Römer zu bekehren.sodoma_sebastian

Der Legende nach ließ der römische Kaiser Diokletian, als er von Sebastians Glauben erfuhr, ihn an einen Baum binden und von numidischen Bogenschützen erschießen. Er wurde jedoch von den Pfeilen nicht getötet. Die Witwe des Märtyrers Castulus namens Irene nahm sich seiner an und pflegte seine Wunden. Als er sich wieder erholt hatte, trat er dem erstaunten Kaiser öffentlich entgegen, um ihm die grausame Sinnlosigkeit seiner Verfolgungen vorzuhalten. Diokletian ließ ihn daraufhin im Circus von Rom zu Tode peitschen und die Leiche in die „cloaca maxima“, die große Kloake, werfen. Sebastian erschien dann der Christin Lucina im Traum und wies ihr den Ort; sie holte den Leichnam heraus und bestattete ihn an der Apostelkirche an der Via Appia, unter der heutigen Kirche San Sebastiano ad Catacumbas.“
Sebastian wird dargestellt als Soldat oder junger Mann, mit Baumstumpf und Pfeilen, oder an einen Baum gebunden und von Pfeilen durchbohrt, mit Knüttel und Palme.

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